Aus dem Landtag ab Mai 2022
Die CDU darf nicht vor den Schuldenträumen der Grünen einknicken
5. August 2022
Zum erklärten Ende des Schuldenabbaus durch den grünen Finanzpolitiker Lasse Petersdotter: ,,Die Grünen läuten das Ende der generationengerechten Haushaltspolitik ein. Und das nicht aus einer finanziellen Notlage heraus, sondern weil Lasse Petersdotter Konflikte zwischen den Koalitionspartnern vermeiden möchte. Das bedeutet nichts anderes als: Wenn jeder seine politischen Wünsche bezahlt bekommt, streiten die Koalitionspartner nicht. Die Zeche zahlen am Ende die Steuerzahler, und zwar auch diejenigen, die heute noch gar nicht geboren sind.
Auch in Zeiten knapper Kassen und großer Krisen ist es grob fahrlässig, die nachfolgenden Generationen derart aus dem Blick zu verlieren. Wir haben schon in der vergangenen Legislatur befürchtet, dass die Grünen die Notkredite für eigene politische Ziele zweckentfremden wollen. Aus diesem Grund haben wir dafür gesorgt, dass ein strenger Tilgungsplan aufgestellt wird. Angesichts steigender Kreditzinsen wird die Belastung angesichts des aktuell hohen Schuldenstands für den Landeshaushalt derzeit größer statt kleiner. Die Landesregierung muss den finanziellen Spielraum erhöhen, indem sie die Zinslast vom Land nimmt.
Finanzministerin Monika Heinold hat am 30. Oktober 2020 in ihrer Rede im Landtag gesagt: ,Haushaltspolitik muss sich immer am Maßstab der Generationengerechtigkeit messen lassen.` Wir nehmen die Ministerin beim Wort. Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Sicherheit sind zentraler Bestandteil einer generationengerechten Haushaltspolitik. Aber angesichts begrenzter Mittel müssen auch Schwerpunkte gesetzt werden. Wir warnen die CDU dringend davor, vor den Schuldenträumen der Grünen einzuknicken und den mühsam verhandelten Tilgungsplan mit ihrer jetzt bestehenden Zweidrittelmehrheit aufzugeben."
Tierquälerei muss aufgeklärt werden
4. August 2022
Zur Schließung einer Schlachterei in Flintbek aufgrund von massiven Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und einem heute von der FDP- Fraktion eingereichten Berichtsantrag für den kommenden Umweltausschuss: ,,Selbst die entschärften Bilder, die über die Methoden der Schlachterei in den Medien gezeigt werden, lassen es einem kalt den Rücken runterlaufen. Weder bei der Haltung noch bei der Schlachtung dürfen Tiere gequält werden, dafür hat das zuständige Veterinäramt zu sorgen.
Wir erwarten von Landwirtschaftsminister Werner Schwarz einen detaillierten Bericht im kommenden Umweltausschuss, warum die eklatanten Verstöße erst durch Filmaufnahmen einer Tierschutzorganisation aufgedeckt werden konnten und nicht durch die zuständige Aufsichtsbehörde. Es muss aufgeklärt werden, ob grundsätzliche strukturelle Probleme bei den Kontrollen vorliegen oder ob es ein Versagen einer einzelnen Behörde war. Im Sinne der Tiere und im Sinne derjenigen, die tierschutzkonform schlachten, müssen mögliche Missstände unbedingt aufgedeckt, abgestellt und geahndet werden.,,
Bewegung beim Sport - Landesregierung muss aktiv werden
14. Juli 2022
Zum Ergebnis des aktuellen Arztreports der Barmer Krankenkasse, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an krankhaftem Übergewicht leiden: ,,Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind das A und O für gesunde Kinder. Die Landesregierung muss jetzt alles dafür tun, damit die vorhandenen Sportangebote in den Vereinen, Schwimmbädern und Gemeindeeinrichtungen wieder besser angenommen werden. Außerdem müssen die Schulen stärker unterstützt werden, damit sie den vorgesehenen Schwimmunterricht verbindlich umsetzen können.
Die steigende Zahl adipöser Kinder ist ein Alarmsignal für die Zukunft. Je später Kinder an Bewegungsangebote herangeführt werden, desto schwieriger wird es, sie dafür zu begeistern. Nicht nur die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen steht auf dem Spiel, sondern auch die Zukunft der Sportangebote. Schon heute fehlen Rettungsschwimmer und Jugendtrainer. Wenn zügig für mehr Schwimmunterricht und andere Sportangebote gesorgt wird, werden unsere Badestrände irgendwann unbewacht sein und unser Vereinssport wird kaum noch ausgebildete Trainer finden."
Das Chaos bei der Grundsteuer kam mit Ansage
6. Juli 2022
Zum Chaos bei der Erhebung der Grundsteuer: ,,Das Chaos, vor dem die Eigenheimbesitzer aktuell stehen, kam mit Ansage. Die CDU ist vor der grünen Finanzministerin eingeknickt und hat unwidersprochen deren Scholz-Modell abgenickt. Und das obwohl das Finanzministerium im Januar 2019, kurz bevor man sich für das Scholz- Modell entschieden hat, zutreffend festgestellt hat, dass das von der FDP als Kompromissvorschlag eingebrachte Hessenmodell unbürokratischer und administrativ und weniger aufwändig wäre. Ausbaden müssen das nun alle, die ein Haus oder eine Wohnung besitzen. Die Zeche zahlen am Ende alle, auch die Mieter. Diese Form der Grundsteuerreform ist schlecht gemacht, völlig unnötig und setzt vor allem eine Steuererhöhungsspirale in Gang. Die FDP-Fraktion hat immer wieder vor dem aufwändigen, äußerst bürokratischen und teuren Bundesmodell gewarnt und das hessische Modell favorisiert. Jetzt zeigt sich leider, dass unsere Befürchtungen wahr werden.
Die Menschen im Land werden mit dem Daten-Chaos alleingelassen und sollen als Handlanger der Steuerbehörden herhalten. Selbst digital erfahrene Bürgerinnen und Bürger sind kaum in der Lage, die Angaben im Internet zu finden. Es ist ein Unding, dass Behörden Aufgaben abwälzen, die sie selbst nicht bewältigen würden. So verspielt man das Vertrauen in die Verwaltung weiter. Kein Karren kann so tief in den Dreck gefahren werden, dass eine Kehrtwende nicht immer noch sinnvoll wäre. Die CDU sollte jetzt Rückgrat beweisen und dem Grundsteuer-Irrsinn ein Ende setzen."
Rede zu "Gesetz zur Abschaffung von Straßenausbaubeiträgen"
30. Juni 2022
Seit Jahren kämpfen wir Freie Demokraten für die Abschaffung von Straßenausbaubeiträgen. Und dies nicht erst seit 2017, sondern bereits seit die SPD-geführte Landesregierung die Kommunen zur Einführung von verpflichtenden Straßenausbaubeiträgen gezwungen hat. Straßenausbaubeiträge sind nicht selten Ursache von unsäglichen Tragödien die Leidtragenden: Unsere Bürgerinnen und Bürger, deren wirtschaftliche Existenz gefährdet wird. Insbesondere ältere Menschen können die Beiträge oftmals nicht bezahlen, denn viele Banken verwehren ab einem gewissen Alter einen erforderlichen Kredit. Meistens kommt der Beitragsbescheid unvorbereitet, denn der Bürger hat keinen Einfluss darauf, wann und ob seine Straße generalüberholt wird.
Wir Freie Demokraten freuen uns darüber, dass wir mittlerweile den SSW und die Sozialdemokraten an unserer Seite wissen. Die unsozialen Ausbaubeiträge gehören endlich flächendeckend abgeschafft. Gutes politisches Handeln zeigt sich auch darin, dass man bereit ist, einmal getroffene Entscheidungen zu überdenken und gegebenenfalls zu revidieren. Und deshalb sage ich wie mein Parteifreund Stephan Holowaty hier bereits vor einem halben Jahr mit großer Freude: Willkommen im Bündnis gegen Straßenausbaubeiträge.
Die ewig Gestrigen, die weiterhin verkennen, welche Ungerechtigkeit und Existenzgefährdung mit der Erhebung der Straßenausbaubeiträge oft einhergeht, finden wir in der grünen GroKo. Den Grünen nehme ich ihre Blockadehaltung nicht einmal übel. Die Abneigung gegen sämtliche Maßnahmen, die zu einem intakten Straßenbild gehören, liegt schließlich in ihrer Partei-DNA. Gerade in unserem Flächenland wird hierbei jedoch verkannt, dass unsere gewachsenen Städte und Gemeinden oftmals nicht die Möglichkeit haben, im Ortskern zusätzliche Radwege auszuweisen. Die Straßenbreite gibt die in der Straßenverkehrsordnung irrsinnig vorgeschriebene Mindestgröße von 1 Meter 50 einfach oftmals nicht her. Sanierte Straßen und Gehwege helfen auch Radfahrern und dienen der überfälligen Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.
Aber werte Kollegen der CDU: Es kann doch nicht sein, dass Sie sich dem Druck Ihrer Bürgermeister beugen und die Erhebungsmöglichkeiten von Straßenausbaubeiträgen aufrechterhalten? Keine Gemeinde, die in der Vergangenheit ihrer Straßenunterhaltungspflicht hinreichend nachgekommen ist, muss Angst vor der Abschaffung von Straßenausbaubeiträgen haben. Mit Ihrer Blockadehaltung unterstützen Sie weiterhin, dass Kommunen ihre Straßen soweit verkommen lassen, bis keine Erhaltung mehr die übrigens aus dem kommunalen Haushalt getragen wird , sondern nur noch eine Grundsanierung auf Kosten des Anwohners möglich ist. Das ist ein Skandal! Obwohl eine gute Infrastruktur allen nutzt, wird ein Großteil der finanziellen Last bei Einzelnen abgeladen.
Mit der Neuordnung des kommunalen Finanzausgleiches haben wir Freie Demokraten dafür gesorgt, dass den Kommunen jährlich 68 Millionen Euro zusätzlich für kommunale Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Das ist neues, frisches Geld, Jahr für Jahr. Die kommunalen Spitzenverbände haben hierzu erklärt, vor dem Hintergrund der Gesamtvereinbarung würden keine weiteren finanziellen Forderungen aus Anlass der Aufhebung der Pflicht, Straßenausbaubeiträge zu erheben, gestellt. Konnexitätsansprüche seitens der Kommunen sind somit nicht gerechtfertigt. Aber was macht der Gemeindetag? Fordert einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag für den vollständigen Verzicht auf Straßenausbaubeiträge. Genau die Summe, die bereits 2017 gefordert wurde mittlerweile gibt es 68 Millionen Euro zusätzlich jedes Jahr!
Es wird verkannt, dass Investitionen in den gemeindlichen Straßenbau nicht zu 100 Prozent umlagefähig sind. Kleines Zahlenbeispiel: Das sind gut 23 Euro je Einwohner und somit im Durchschnitt 460.000 Euro für eine 20.000-Einwohner-Gemeinde. Unterstellt man, dass durchschnittlich 60 Prozent der Kosten umlagefähig sind, muss diese Gemeinde über 750.000 Euro pro Jahr für Straßensanierung ausgeben bevor eine höhere Belastung des Gemeindehaushalts eintritt. Die 68 Millionen Euro decken landesweit jährliche Bruttoinvestitionen der Kommunen von über 100 Millionen Euro!
Straßenausbaubeiträge sind klageanfällig und verursachen einen hohen Verwaltungsaufwand. Nicht umsonst haben bereits über 80 Prozent der schleswig-holsteinischen Kommunen die Straßenausbaubeiträge bereits abgeschafft. Es ist an der Zeit, diese existenzgefährdenden willkürlichen Abgaben endlich zu verbieten. Autobahnen, Bundes- und Kreisstraßen überall heißt es ,gemeinsam nutzen gemeinsam zahlen`. Stoppen Sie die Ungerechtigkeit, die Kosten der Gemeindestraßen nach dem Zufallsprinzip auf einige wenige Schultern abzuladen. Es ist überfällig!"
Frauen sollen frei und selbstbestimmt entscheiden
24. Juni 2022
Zur beschlossenen Abschaffung des § 219a ,,Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche":
,,Mit der Abschaffung des §219a StGB schaffen wir die Grundlage für die freie und selbstbestimmte Entscheidung einer Frau für einen Schwangerschaftsabbruch. Vor allem aber wird sichergestellt, dass fortan auch die Suche nach einem entsprechenden Arzt einfacher und die ärztliche, diskrete und unvoreingenommene Aufklärung im Vorwege einfacher möglich wird.
Mit der Abschaffung des §219a StGB wird der gesetzlich festgeschriebenen Vorverurteilung eines Schwangerschaftsabbruchs endlich ein Riegel vorgeschoben.
Das Recht einer Frau, über ihren eigenen Körper und ihre eigene Lebensgestaltung zu bestimmen, sollte heutzutage durch kein Gesetz mehr in Frage gestellt werden."
Höchste Zeit, um bei der Grundsteuer die Reißleine zu ziehen
17. Juni 2022
Die anstehende Erhebung der Grundsteuer nach dem Bundesmodell sorgt zunehmend für Ärger und Probleme bei den Bürgerinnen und Bürgern. Die FDP-Landtagsfraktion hat deshalb einen Gesetzentwurf erarbeitet, den sie heute für die kommende Landtagssitzung eingereicht hat. Dazu Annabell Krämer:
,,Es wird höchste Zeit, bei der Grundsteuer die Reißleine zu ziehen und zusätzliche finanzielle Belastungen der Bürgerinnen und Bürger zu verhindern. Schleswig-Holstein muss bei der Grundsteuer weg vom viel zu komplizierten Scholz-Modell, das einer Vermögenssteuer durch die Hintertür gleicht und das Risiko einer Steuerspirale nach oben enthält.
Wir Freie Demokraten wollen die Bürgerinnen und Bürger entlasten statt belasten. Daher haben wir immer für ein transparentes und einfaches Grundsteuermodell geworben. Für die kommende Landtagssitzung haben wir einen Gesetzentwurf zum Flächenmodell nach hessischem Vorbild eingebracht. Die Umsetzung dieses deutlich bürokratieärmeren Modells spart nicht bloß Steuermittel, weil für die Umsetzung des Bundesmodells viel Geld für zusätzliches Personal ausgegeben werden müsste. Es verhindert auch automatische Steuererhöhungen und schont damit den Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger. Es ist nun an der Zeit, dass sich auch die CDU auf ihre Wahlkampfversprechen besinnt und Bürokratieabbau und Ressourcenschonung im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger vorantreibt. Sie muss dem Bürokratiemonster Scholz-Modell endlich ein Ende bereiten."
Eigentum nicht verhindern, sondern ermöglichen
31. Mai 2022
Zu den Rekordeinnahmen des Landes bei der Grunderwerbsteuer:
,,Es ist höchste Zeit, dass die Menschen endlich beim Haus- und Wohnungskauf entlastet werden. Uns ist völlig unverständlich, warum Monika Heinold sich beharrlich weigert, die Grunderwerbsteuer zu senken. Denn je teurer die Immobilien werden, desto mehr kassiert der Staat an Grunderwerbsteuer. Schleswig-Holstein verzeichnet da derzeit Rekordeinnahmen. Kaufpreise und Kreditzinsen steigen stark an, sodass sich selbst Doppelverdiener Eigentum kaum noch leisten können. Die Kaufnebenkosten erreichen mittlerweile Dimensionen, die die meisten Menschen fast nicht mehr als Eigenkapital ansparen können. Mit einer Grunderwerbsteuer in Höhe von 6,5% verhindern die Grünen seit Jahren aktiv, dass unsere Bürgerinnen und Bürger ein Eigenheim erwerben können.
Die künftige Regierung muss zügig handeln, damit sich junge Familien, aber auch Alleinstehende oder kinderlose Paare den Traum vom eigenen Haus wieder verwirklichen können. Wir erwarten von der CDU, dass sie diesbezüglich an ihrem eigenen Versprechen festhält und sich durchsetzen wird. Denn wer heute in ein Eigenheim investiert, sorgt bereits für das Alter vor. Das Land sollte die Eigentumsbildung nicht weiter verhindern, sondern dafür sorgen, dass sich wieder mehr Menschen ein Haus oder eine Wohnung leisten können. Das Geld ist da, jetzt muss das Land es an die Menschen zurückgeben und die Grunderwerbsteuer endlich senken."
Auf Notkredite kann bald verzichtet werden
24. Mai 2022
Zu den Ergebnissen der Mai-Steuerschätzung 2022:
,,Es macht sich einmal mehr bezahlt, dass wir Freie Demokraten durchgesetzt haben, dass strukturelle Mehreinnahmen des Landes zwingend für die Reduzierung der Notkredite eingesetzt werden müssen. So müssen wir in diesem Jahr statt der geplanten 500 Millionen Euro an Notkrediten nur 287 Millionen Euro aufnehmen. Perspektivisch werden wir mit den prognostizierten Steuermehreinnahmen also schon bald in der Lage sein, auf die Mittel aus den Notkrediten ganz zu verzichten und zu einer soliden und generationengerechten Haushaltsführung zurückzukehren.
In Anbetracht der doch so positiven, wenn auch volatilen Steuerschätzung, bedauern wir es sehr, dass unsere Finanzministerin nicht mutig genug war, die Mittel für die Bewältigung der Auswirkungen des Ukraine-Krieges aus den laufenden Haushaltsüberschüssen zu decken."